Trelleborg fördert Technologie-Transfer auf der Dichtungskonferenz ISC

„Ziel der Tagung ist für uns, dass wir den Technologie- und Wissenstransfer zu aktuellen Dichtungsthemen mit Universitäten, Instituten und Industrien unterstützen und fördern“, sagt Dr. Nino Dakov, Technology Engineer bei Trelleborg Sealing Solutions. „Außer unseren Vorträgen, unter anderem zu Radialwellendichtringen und Werkstoffen für die gesamte Wasserstoff-Industrie, sind wir auf der ISC auch mit einem Stand auf der begleitenden Ausstellung vertreten.“
Die vier Fachvorträge werden im Anschluss an die Konferenz als wissenschaftliche Paper im ISC-Tagungsband veröffentlicht. Veranstalter der 22. ISC ist der Fachverband Fluidtechnik im VDMA e.V. mit seinem Arbeitskreis Fluiddichtungen. Die Konferenz findet vom 1. bis 2. Oktober 2024 in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart statt.
Dr. Nino Dakov referiert über Stabilität von Hochdruck-Radialwellendichtringen
Den ersten Vortrag für Trelleborg hält am 1. Oktober um 11:25 Uhr Dr. Nino Dakov: Der Dichtungsspezialist für Radialwellenlösungen referiert unter dem Titel „A high-pressure radial shaft seal with enhanced wear resistance“. Zentrales Thema sind neu entwickelte Hochdruck-Radialwellendichtringe, wie sie typischerweise in Hydraulikpumpen eingesetzt werden, um eine rotierende Welle in einer Gehäusebohrung abzudichten. Wird die Dichtung mit Druck beaufschlagt, vergrößert sich der Kontakt der Dichtlippe mit der Welle, was zu höherem Verschleiß führt. Bei extremem Druck kann sogar die Schraubenzugfeder aus ihrer Haltenut gedrückt werden. In seinem Vortrag geht Dakov auf einen neuen Ansatz zur Stabilisierung des Dichtungsquerschnitts ein, der eine wesentlich geringere Auflagefläche erreicht, was bereits bei Tests zu einem verbesserten Verschleißverhalten geführt hat.
Anne Marie Lehmann hält Vortrag zur Rolle von SMA-Draht bei Dichtungen
Direkt im Anschluss beginnt um 11:50 Uhr der Vortrag „A smart seal energizer from shape-memory-alloy” von Anne Marie Lehmann. Sie berichtet darüber, wie sich in einer rauen Betriebsumgebung die Lebensdauer einer Polymerdichtung mit einer Formgedächtnislegierung (shape memory alloy, SMA) erhöhen lässt. Hierfür wird die Pressung einer PTFE-Dichtung durch einen SMA-Draht gesteuert, der um den Dichtungsumfang gewickelt ist. Aktiviert durch Induktion zieht sich der Draht in der Länge zusammen und erhöht die Radialkraft der Dichtung. Aufgrund der einstellbaren Radialkraft können Dichtungsfunktion und Reibungseigenschaften auf die Betriebsumgebung zugeschnitten werden.
Philipp Hirstein spricht über Auswirkung von Wasserstoff auf Werkstoffe
Ebenso am selben Tag um 15:55 Uhr steht der Vortrag „Influence of hydrogen on the material properties of non-metallic materials for sealing applications” von Philipp Hirstein auf der Agenda. Wasserstoff stellt für alle Dichtungswerkstoffe eine Herausforderung dar. Bei Metallen ist die Auswirkung der Wasserstoffversprödung gut bekannt. Elastomere und Kunststoffe, die üblicherweise als Werkstoffe Verwendung finden, wurden bisher kaum berücksichtigt. In seinem Vortrag erörtert Hirstein den Einfluss von Wasserstoff auf mechanische Eigenschaften, Volumen- und Gewichtsänderungen sowie den Druckverformungsrest (DVR). Zusätzlich beleuchtet er den Einfluss von extremen Temperaturen auf Werkstoffe aus Elastomeren und Polymeren.
Anja Dobrinsky geht auf Lichtstreuungsmessung von Gegenlaufflächen ein
Zuletzt, am 2. Oktober um 12:30 Uhr, hält Anja Dobrinsky ihren Vortrag mit dem Titel „Advanced characterization of counter surfaces in linear applications”. Thema ist der Einfluss von Gegenlaufflächen auf die Dichtungsleistung eines Systems. Traditionell wird die Gegenlauffläche mit mehreren Rauheitsparametern beschrieben, die auf 2D-Profil- oder 3D-Topographiemessungen basieren – zusätzlich lässt sich hierfür die Lichtstreuung der Gegenlauffläche nutzen. Die Lichtstreuung misst die Winkelverteilung eines Oberflächenprofils und ist daher robuster gegenüber äußeren Einflüssen als andere Messungen. Zudem ist das Verfahren schneller in der Lage, eine komplette Lauffläche zu charakterisieren. Anja Dobrinsky stellt Untersuchungsergebnisse von Trelleborg zu dem Einfluss verschiedener Stangendichtungen auf die Laufflächeneigenschaften der Stange vor.
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