Ein Familienerbe über fünf Generationen: Die Familie Stenbäck

Christina Håkansson smiling in a conference room
Erleben Sie die Welt von Trelleborg durch die Augen der Familie Stenbäck – einer Familie, deren Geschichte untrennbar mit der des Unternehmens verwoben ist. Über fünf Generationen hinweg haben ihre Hände Trelleborg aufgebaut, geformt und unterstützt, während das Unternehmen sich von einer kleinen lokalen Produktionsstätte zu einem globalen Marktführer in der Polymertechnik entwickelt hat.
Es ist eine Geschichte von Entschlossenheit, Innovation und Zusammengehörigkeit, in der jedes Familienmitglied einen bleibenden Beitrag zum Geist des Unternehmens geleistet hat. Dieses beständige Engagement zeigt, dass Trelleborg für manche Familien mehr als nur ein Arbeitsplatz ist – es ist ein Familienerbe.

Der Anfang: Per Nilsson Stenbäck

Die Geschichte beginnt um das Jahr 1900 mit Christinas Ururgroßvater Per Nilsson Stenbäck, der als Schmied bei AB Velox arbeitete. In diesen frühen Jahren stand die industrielle Landschaft Trelleborgs kurz vor einem tiefgreifenden Wandel.
Im Jahr 1905 führte eine wegweisende Zusammenarbeit zwischen Henry Dunker und Johan Kock zur Gründung von Trelleborgs Gummifabriks AB – und damit zu einer neuen Ära für Stadt und Industrie.

Pers Arbeit als Schmied unterstützte diese grundlegenden Anfangsjahre; seine Handwerkskunst und seine Hingabe waren entscheidend, während das neue Unternehmen seine Wurzeln schlug.
Mit zehn Arbeitsstunden pro Tag, sechs Tage pro Woche verkörperte Per jene Ausdauer und Verlässlichkeit, die zu Markenzeichen sowohl seiner Familie als auch des Unternehmens wurden – und er legte das Fundament für die kommenden Generationen.

Die zweite Generation: Herman Stenbäck

1906 trat Pers Sohn Herman Stenbäck als Maschinenführer in der mechanischen Werkstatt von Trelleborgs Gummifabriks AB ein. Dieses Jahr markierte einen Meilenstein: die Einführung der ersten offiziellen Arbeitsvereinbarung, die die Arbeitszeit auf 60 Stunden pro Woche – zehn Stunden täglich, sechs Tage die Woche – begrenzte. Urlaub war damals undenkbar; der 1. Mai, der internationale Tag der Arbeiterbewegung (seit 1890), war der einzige garantierte freie Tag des Jahres.

Die Löhne spiegelten den Zeitgeist wider: Ein 21-jähriger Mann konnte mit einem Mindestlohn von 30,5 Öre pro Stunde rechnen – weniger als ein Cent nach heutigem Wert. Jüngere Arbeiter und Frauen erhielten noch weniger, etwa 17 Öre pro Stunde.
Durch stetige Leistung und Fachkenntnis stieg Hermans Stundenlohn schließlich auf 1 Krone und 12 Öre.

Ein Leben im Dienst: Sigfrid Stenbäck

Das Erbe setzte sich 1918 fort, als Hermans Sohn Sigfrid Stenbäck im Alter von nur 15 Jahren seine Laufbahn bei Trelleborgs Gummifabriks AB begann – typisch für eine Zeit, in der junge Menschen zum Lebensunterhalt großer Familien beitrugen.
Sigfrids frühe Erfahrungen prägten seinen ausgeprägten Arbeitsethos, insbesondere da er gemeinsam mit mehreren seiner acht Geschwister arbeitete. Eine Zeit lang war einer seiner Brüder sein Vorgesetzter in der Abteilung „Tekniskan“, die für die Herstellung wichtiger Dichtungen zuständig war, während ein anderer Bruder an seiner Seite in der Werkhalle stand.
Diese familiäre Dynamik machte den Arbeitsplatz sowohl eng verbunden als auch produktiv – ein Spiegelbild des Gemeinschaftsgeistes des frühen Trelleborg.

Die Abteilung „Tekniskan“ war das Herzstück wichtiger Produktionsprozesse und verlangte Präzision und Engagement. Zu dieser Zeit war die Arbeitswoche auf 57 Stunden reduziert worden – zehn Stunden an Wochentagen und sieben am Samstag. Trotz der Belastung bot das Unternehmen kostenlose Krankenversorgung, was für die damalige Zeit fortschrittlich war.

Sigfrids Einsatz war außergewöhnlich: In seinen 52 Dienstjahren fehlte er nur viermal – einmal krankheitsbedingt und dreimal wegen Militärdienstes.
Seine Zuverlässigkeit, handwerkliche Präzision und sein unermüdliches Pflichtbewusstsein machten ihn zu einer Stütze sowohl seiner Familie als auch des Unternehmens – ein Sinnbild der Werte, die über Generationen weitergegeben wurden.

Eine neue Exportära: Ann-Margreth Karlsson

1961 begann Sigfrids Tochter Ann-Margreth Karlsson (Stenbäck) ihre Laufbahn bei Trelleborgs Gummifabriks AB. Sie startete in der Exportabteilung, wo sie sich auf den Aufbau von Beziehungen und den Ausbau des Geschäfts mit Ländern im Nahen Osten konzentrierte – eine mutige Aufgabe in einer Zeit, in der internationale Kontakte noch selten waren.

Die Arbeitsbedingungen waren damals anspruchsvoll und wenig glamourös, was es schwierig machte, Personal langfristig zu binden. Auch Ann-Margreth hatte ursprünglich nur vor, einen Sommer lang dort zu arbeiten, bevor sie sich anderen Möglichkeiten zuwandte – doch letztlich widmete sie dem Unternehmen fast fünf Jahrzehnte.
In ihren 49 Dienstjahren erlebte sie Trelleborgs beeindruckende Entwicklung – von 4 984 Beschäftigten im Jahr 1961 zu rund 20 000 Mitarbeitenden in 40 Ländern bei ihrem Ruhestand im Jahr 2010.

Dank ihrer Anpassungsfähigkeit übernahm sie in den späteren Jahren neue Aufgaben, unter anderem im Bereich Industrial Supply Products (heute Fluid Handling Solutions), und erweiterte so ihr Fachwissen.
Ann-Margreths Vermächtnis ist geprägt von Widerstandskraft, internationaler Weitsicht und unerschütterlicher Loyalität – Werte, die Trelleborgs Erfolg und Innovationskraft seit jeher ausmachen.

Die Tradition fortsetzen: Christina Håkansson (Karlsson)

Heute führt die fünfte Generation das Erbe weiter – durch Christina Håkansson.
Christinas Karriere bei Trelleborg begann 1985 mit einem Sommerjob bei Industriförnödenheter, dem heutigen Fluid Handling Solutions.
Ein Jahr später übernahm sie eine Vertretung während einer Elternzeit in der Speditionsabteilung des Zentrallagers und lernte dabei den lebhaften Takt der täglichen Abläufe kennen.

1997 übernahm Christina eine Schlüsselrolle als Projektsekretärin im Commercial-Logistics-Team während einer Phase intensiver Transformation. Sie unterstützte die Systemintegration nach einer Übernahme, dokumentierte technische Anforderungen und koordinierte die Harmonisierung zweier unterschiedlicher Betriebsplattformen – ein Beispiel für ihre Flexibilität und ihr abteilungsübergreifendes Denken.

Ihr Engagement und ihre wachsende Fachkompetenz führten 1998 zu einer Festanstellung als Verwaltungsassistentin im Zentrallager.
Fast ein Jahrzehnt später, 2007, wechselte Christina erneut in den Bereich Spedition, wo sie eine zentrale Rolle bei der Abwicklung sämtlicher Export- und Importaktivitäten für die zehn schwedischen Standorte übernahm.

Als 2020 die Zentrallageraktivitäten nach Clermont-Ferrand (Frankreich) verlegt wurden, übernahm Christina eine neue Funktion im Innendienst (Indoor Sales), in der sie weiterhin Kunden und Kolleginnen und Kollegen betreut.
Christinas Laufbahn ist ein Zeugnis der Werte und der Widerstandskraft, die über fünf Generationen weitergegeben wurden – eine Hommage an das Familienerbe und ein Antrieb, der Trelleborgs Entwicklung auch in Zukunft prägt.

Das Erbe weitertragen

Die Geschichte der Familie Stenbäck / Håkansson ist eng mit der Entwicklung von Trelleborg verknüpft – von den ersten Jahren bis heute.
Generation für Generation haben ihr Engagement, ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Fürsorge dazu beigetragen, die Unternehmenskultur und Ausrichtung zu formen.

Während wir unser 120-jähriges Jubiläum feiern, ehren wir Familien wie die Stenbäck / Håkansson, die Trelleborg aufgebaut und geprägt haben – Generation für Generation.
Ihr Vermächtnis erinnert uns daran, dass unsere größte Stärke seit jeher – und auch in Zukunft – unsere Menschen sind.

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