Wir präsentieren den HybridAccelerator - eine Geschichte, wie aus zwei eins wurde

Hybrid Accelerator
Es scheint, für Trelleborg Seals & Profiles ist nichts unmöglich  Das Innovationsteam stellte sich der Herausforderung, EPDM und Silikon zu einem einzigen, einzigartigen Dichtungssystems zu kombinieren - eine Aufgabe, die noch nie zuvor gemeistert wurde. .

Mit der rasanten Digitalisierung und der Entstehung zirkulärer Baumethoden ist der Gebäude- und Bausektor in den letzten Jahren zu einer Innovationsschmiede geworden. Auf dem ressourcen- und umweltbewussten Markt von heute stehen Architekten und Planer unter dem Druck, Gebäude so effizient und nachhaltig wie möglich zu gestalten und dabei die Ästhetik nicht aus dem Auge zu verlieren.

Große Entwicklungssprünge ergeben sich oft aus kleinen Anpassungen: die Entdeckung eines neuen Materials öffnet beispielsweise die Tür zu einer effizienteren Arbeitsweise. In der Dichtungstechnologie ist das jedoch anders: Oftmals sind die richtigen Materialien verfügbar, aber sie werden nicht auf die effektivste Weise verwendet.

Gesucht: das Beste aus beiden Welten

Idealerweise bietet eine Tür- oder Fensterdichtung das Beste aus beiden Welten. Erstens verfügt sie über ein hohes Maß an Flexibilität und einen guten Druckverformungsrest, um die Tür- oder Fensterkante zu dämpfen und eine gute Öffnungs- und Schließbewegung zu gewährleisten. Zweitens benötigt die Dichtung eine stabile, starre Montagefläche, die einfach und fest in den Tür- oder Fensterrahmen eingesetzt werden kann, um eine zuverlässige, wasserdichte Abdichtung zu gewährleisten.

Silikon, ein hochflexibles Material, erfüllt die erste Anforderung. Es ist jedoch zu weich, um die starre Montagefläche der Dichtungsstruktur zu stützen, und bietet eine begrenzte Beständigkeit gegen Temperatur und klimatische Bedingungen. EPDM  (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer), ein dichter synthetischer Kautschuk, bietet hingegen eine starke, starre Struktur, jedoch nicht die Flexibilität oder Manövrierbarkeit von Silikon.

Die perfekte Lösung wäre eine Kombination aus beiden Materialien. EPDM und Silikon sind jedoch laut vorherrschender Expertenmeinung unverträgliche Materialien, die nicht wirksam gebunden werden können.

„Es ist wie ein Versuch, Öl und Wasser zu kombinieren“, erklärt Per Arnqvist, Product Development Manager bei Trelleborg Seals & Profiles. „Die beiden Stoffe haben einfach keinen guten Draht. Meistens kommt es zu einer schwachen Bindung, so dass ein hohes Risiko besteht, dass sich die Materialien lösen.“

Die meisten herkömmlichen Dichtungssysteme verwenden zusätzliche Klebstoffe und Kunststoffe, um die einzelnen Komponenten der Dichtung miteinander zu verbinden. Das erschwert die Installation und stellt Herausforderungen aus Nachhaltigkeitssicht. Darüber hinaus können je nach Anwendungsart unterschiedliche Kombinationen erforderlich sein, beispielsweise wenn sich die Öffnung im Gebäudeinneren oder im Außenbereich befindet. Das kann den Planungs- und Designprozess noch komplexer gestalten.

Zeit für einen neuen Ansatz

Stützend auf seine umfangreiche Erfolgsbilanz in der Dichtungs- und Profiltechnologie entschied Trelleborg sich, diese seit Langem bestehende Herausforderung aus einem neuen Blickwinkel anzugehen. Unser Innovationsteam wollte ein einzigartiges Hybriddesign schaffen, das die einzigartigen Eigenschaften von Silikon und EPDM bestmöglich nutzt.

„Unsere Philosophie ist es, das richtige Material am richtigen Ort zu verwenden“, so Arnqvist. „Anstatt eine brandneue Verbindung zu entwickeln lautete unsere Strategie, ein einziges System zu schaffen, das verschiedene Materialeigenschaften in verschiedenen Teilen der Dichtung nutzt. ”

Die HybridAccelerator-Lösung von Trelleborg verwendet EPDM als Basispolymer, um den harten „Fuß“ der Dichtung zu schaffen, der in das Fenster oder den Türrahmen passt. Währenddessen besteht der weiche „Kopf“ oder die „Blase“ der Dichtung aus Silikon, um den gewünschten Dämpfungseffekt zu erzielen. Die beiden Komponenten werden während der Extrusion nahtlos miteinander verbunden, bilden ein zusammenhängendes Stück Material ohne die Gefahr eines Abreißeffekts.

Der Schlüssel liegt im Vulkanisationsprozess. Durch kleine, einschneidende Anpassungen des Aushärtungssystems über mehrere Monate hinweg ist es dem Innovationsteam von Trelleborg gelungen, eine sichere Verbindung zwischen den beiden Materialien herzustellen. Der daraus resultierende Hybrid wurde einem Stresstest von über 350 000 Prüfzyklen unterzogen. Das Material zeigte weder Ermüdung noch feststellbare Veränderungen in der Bindung. Darüber hinaus zeigte der Hybrid eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Belastungen, einschließlich schwankender Temperaturen und Witterungsbedingungen.

Synergien erschließen

Die EPDM-Silikon-Hybridlösung von Trelleborg erfüllt die zweifachen Anforderungen moderner Dichtungstechnologie: die Notwendigkeit von Festigkeit und Flexibilität. Anwender und Nutzer profitieren auf diese Weise vom Besten aus beiden Welten. Die harte EPDM-Komponente der Dichtung ermöglicht eine einfachere und sicherere Nutmontage. Ein weiterer Vorteil ist eine optimierte Handhabung, einschließlich der Möglichkeit selbstklebender Optionen.

Gleichzeitig erhöht die Verwendung von Silikon im Kopf der Dichtung den Funktionsumfang des Systems erheblich. So ermöglicht dies auch mehr Gestaltungsfreiheit: erfolgreiche Versuche haben gezeigt, dass der Hybrid mit der Dünnschichttechnologie (TLT) kompatibel ist. Das ebnet den Weg zu individuell anpassbaren Lösungen, wie zum Beispiel, komplexere Formen zu gestalten, oder die Dichtungen in Sonderfarben und -mischungen zu gestalten.

Langfristiges Potenzial

Diese einzigartige Kombination aus Zuverlässigkeit und Flexibilität bietet Vorteile für mehrere Endverbrauchermärkte, einschließlich des anspruchsvollen, sich schnell verändernden Baugewerbes.

Arnqvist ist davon überzeugt, dass  das EPDM-Silikon-Hybridsystem von Trelleborg neben Türen und Fenstern auch für verschiedene andere Anwendungen, einschließlich Fassaden, einen Mehrwert bieten kann. „Fassadendichtungen stellen traditionell eine Herausforderung dar“, erklärt er. „Die meisten der aktuellen Behelfslösungen erfordern einen erheblichen Einsatz von Silikonkleber und Kunststoffen. Wir hoffen, den Endverbrauchern eine wesentlich effizientere und nachhaltigere Lösung anbieten zu können.“

In Zeiten des schnellen Wandels und noch schnellerer Ergebnisse wurde seit langem eine Lösung für dieses uralte Problem herbeigesehnt. Aber, wie es so schön heißt, gut Ding will Weile haben.

Weitere Informationen über den "HybridAccelerator" von Trelleborg und seine Vorteile erhalten Sie von  gold.standard@trelleborg.com.