Den Druck mindern

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Druckgeschwüre sind schmerzhafte Wunden der Haut und des darunterliegenden Gewebes durch langanhaltenden Druck. Für die Vorbeugung sind hochmoderne Auflageflächen mmens wichtig.

Druckgeschwüre betreffen zumeist Menschen,  die für lange Zeit anein Bett oder einen Rollstuhl gefesselt sind. Daher sind die Gestaltung und das Material der Oberflächen, mit denen sie in Kontakt kommen, von größter Wichtigkeit. Dies ist eine Spezialität des Trelleborg-Werks im englischen Nottingham. 

 

Das Unternehmen entwickelt und fertigt polyurethanbeschichtete Gewebe an, die als spezielle medizinische Auflageflächen geeignet sind. Dank des Polyurethans kann sich das Gewebe so dehnen, dass die  Matratze oder der Sitz den Druck verteilen kann.

 

„Die Haut kommt an der Matratze oder im Rollstuhl-Sitz mit dem Gewebe in Berührung“, erklärt Richard Haxby, Technical Director für Auflagegewebe bei Trelleborg. „Die Dehnungseigenschaften des Gewebes sind der Knackpunkt, wenn es darum geht, das Potenzial der Auflagefläche in vollem Umfang zu nutzen. Wenn sich das Gewebe nicht an die Kontur des Patienten anpasst, gelingt dies der Auflagefläche auch nicht.“ 

 

Die Gewebe sind atmungsaktiv. Das bedeutet, dass die vom Patienten erzeugte Feuchtigkeit durch den Stoff dringen kann. So bleibt die Haut des Patienten kühl und trocken.  

 

„Die Gewebe haben auch eine hervorragende Abriebfestigkeit, wodurch sie der Handhabung und auch stärkerem Verschleiß widerstehen“, erklärt er. „Auch die aggressiven Reinigungsmittel, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verwendet werden, können ihm nichts anhaben.“ Diese Gewebe werden auch für Blutdruckmanschetten, Stauschläuche, Kittel und  Schürzen sowie andere medizinische Ausrüstung genutzt.

 

Genauso wichtig für die Druckverteilung und damit die Verhinderung von Druckgeschwüren ist der Kern von Matratzen und Sitzpolstern. Die grundsätzlichen Anforderungen sind dieselben, aber die Gewichtung hängt vom klinischen Bedarf des einzelnen Patienten ab. 

 

„Als Kern von Matratzen werden sehr unterschiedliche Materialien genutzt: von einfachen Schaumstoffplatten über Formschaum und viskoelastische Werkstoffe, Gele und Luftblasen, wie sie von Trelleborg in Monson (Massachusetts) hergestellt werden“, sagt Haxby. „Aufgrund der verschiedenen Werkstoffe hat die medizinische Ausrüstung unterschiedliche Leistungsmerkmale.“ 

 

Um den Bedarf am Markt zu erfassen und auch zu verstehen, wie sich dieser in Produkte umsetzen lässt, engagiert sich Trelleborg aktiv in der Medizinproduktebranche. So arbeitet das Unternehmen in Nordamerika und Europa in Ausschüssen für Oberflächennormen mit, deren Ziel es ist, die Lebensqualität von bettlägerigen Patienten und  Rollstuhlnutzernzu erhöhen. 

 

Eine Schwierigkeit bei der Verarbeitung von Polyurethan liegt darin, die perfekte Balance zwischen Atmungsfähigkeit und Haltbarkeit zu bestimmen. Eine bessere Durchlässigkeit für Wasserdampf führte etwa dazu, dass das Material weniger beständig gegenüber den Reinigungsmitteln in Krankenhäuser war.

 

„In Zusammenarbeit mit den Lieferantenvon Polymeren konnten wir aber ein neues Produkt entwickeln, das sowohl atmungsaktiv als auch haltbar ist“, freut sich Haxby. Das neue Produkt wurde Ende 2022 auf den Markt gebracht. 

 


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