Aufräumarbeiten
Materialien von Trelleborg werden weltweit in den verschiedensten Umgebungen genutzt. Doch manchmal kommen sie an Orten zum Einsatz, von denen man sogar bei Trelleborg überrascht ist.
Vor Kurzem sah ein Mitarbeiter von Trelleborg Industrial Solutions eine Fernsehsendung über die Plastikbeseitigung aus den Weltmeeren an. Plötzlich entdeckte er etwas, das ihm bekannt vorkam: leuchtend rosafarbene Hebesäcke, deren polyurethanbeschichtetes Gewebe von Trelleborg gefertigt wird.
Die eigentlichen Säcke werden vom Trelleborg-Kunden Halcyon Dive Systems hergestellt. Genutzt werden sie unter anderem von Greenpeace, um so genannte Geisternetze zu bergen, also Netze, die herrenlos in den Meeren treiben und massive Schäden an der Meeresfauna anrichten.
„Ich war sehr überrascht, dass diese Säcke gegen Geisternetze zum Einsatz kommen“, sagt Steve Brockman, Vice President & Commercial Director für den Bereich beschichtete Gewebe bei Trelleborg. Er sei stolz darauf, dass Trelleborg einen Beitrag zur Bekämpfung dieses wachsenden Problems leisten kann.
Geisternetze sind zu einem Fluch geworden. Netze, die sich in Korallen verfangen haben, werden von den Fischern einfach gekappt. Andere werden aufgrund von Verschleiß einfach im Meer entsorgt. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ funktioniert hier aber nicht. Die vergessenen Netze treiben im Wasser und führen gespenstergleiche Tänze auf. Sie erfüllen auch weiterhin ihre Aufgabe, nur dass sie damit niemandem mehr nützen. Fische, Krebse, Schildkröten und viele andere Meeresbewohner bleiben in ihnen hängen und verhungern elend oder werden stranguliert.
Das un-Umweltprogramm schätzt, dass Jahr für Jahr 640.000 Geisternetze hinzukommen. Sie machen damit etwa zehn Prozent der 6,3 Millionen Tonnen Abfälle aus, die jährlich in die Meere gelangen, und stellen 85 Prozent der Kunststoffe dar, die den großen pazifischen Müllteppich bilden.
Die Stiftung Global Ocean Explorers Survey (goes) warnt davor, dass sich die Kunststoffteilchen in den Meeren mit toxischen Chemikalien aus Sonnenschutzmitteln und Flammschutzmitteln wie polychlorierten Biphenylen, Zinn und Quecksilber verbinden und von Plankton und anderen Meereslebewesen für essbar gehalten werden.
Diese Giftcocktails haben bereits einen enormen Anteil des Planktons auf der Erde beseitigt. Laut goes bleiben uns lediglich zehn Jahre, um diesen tödlichen Kreislauf zu durchbrechen.
Zulieferer für Tauchausrüstung
Jedes Jahr beliefert Trelleborg Halcyon mit rund 8.230 Metern polyurethanbeschichtetem Nylongewebe für Tauchausrüstung. Dazu gehören auch Hebesäcke, wie sie zum Bergen der Geisternetze genutzt werden. „Produkte von Trelleborg sind für Halcyon sehr wichtig“, stellt Mark Messersmith, COO von Halcyon Dive Systems, fest. Seit 2002 setzt Halcyon Produkte von Lamcotec ein, einem Unternehmen, das Trelleborg 2018 erworben hat. Es hat seinen Sitz in Monson im US-Bundesstaat Massachusetts und ist auf beschichtete Nylongewebe spezialisiert, wie sie in Rettungsmitteln und in Tauchausrüstung zum Einsatz kommen.
Plankton verzehrt eine wesentliche Menge an Kohlendioxid und erzeugt immerhin 75 Prozent des auf unserem Planeten erzeugten Sauerstoffs — mehr also als der Amazonas- Regenwald. Stirbt erst einmal das gesamte Plankton des Planeten, dann bedeutet dies das Aus für alles andere Leben auf der Erde.
„Die Meere sind voller Unmengen von Plastik — man stößt überall darauf, selbst in der Arktis“, sagt Mark Messersmith, Chief Operating Officer von Halcyon Dive Systems. Seit vielen Jahren gibt es bei Halcyon Ausrüstung wie die Tauchsäcke, die der Mitarbeiter in der tv-Reportage über die Geisternetzjäger sah und mit denen weltweit versucht wird, alte Nylonnetze zu bergen.
Das Unternehmen unterstützt Umweltschutzmaßnahmen in Europa und Mittelamerika mit Hebesäcken und Tauchausrüstung. Taucher bringen die Säcke an den Abfallteilen an und pumpen sie mit ihrer Tauchluft auf, sodass sie an die Oberfläche steigen. Messersmith beschreibt die Tätigkeit als mühsam und schwierig — immerhin leben zahlreiche Kleinlebewesen auf den Netzen: „Wir wollen ja keine weiteren Schäden anrichten. Also braucht man eine bestimmte Fertigkeit, und gefährlich ist es auch.“
Das Unternehmen hat seinen Sitz in Nord-Florida, mitten in einem Paradies für all jene technischen Taucher, die mutig genug sind, die Unterwassergrotten zu erkunden, aus deren Netzwerk die Lieblingsorte der Surfergemeinde ihr Trinkwasser beziehen. Dazu gehören auch die bekannten Quellen Ginnie und Wakulla in 23 beziehungsweise 92 Metern Tiefe. Halcyon wurde gegründet, um den speziellen Bedarf dieser Taucher zu decken.
Inzwischen vertreibt Halcyon Tauchausrüstung auf der gesamten Welt. „Wir sind zu einem Superteam geworden, das ein hervorragendes Produkt verkauft“, meint Messersmith. „Unser Ruf unter Tauchern ist praktisch unerreicht.“
Halcyon engagiert sich auf vielfältige Weise beim Naturschutz. Das Unternehmen betreibt die Global Underwater Explorers, eine weltbekannte Firma für Tauchtraining, sowie die Non-Profit-Organisation Project Baseline, die Wasserwerke beim Aufbau von Datenbanken unterstützt, mit denen die Grundlage für zukünftige Forschungsarbeiten gelegt werden soll.
„Naturschutz war uns immer schon wichtig“, meint Messersmith. „Wenn Wissenschaftler und Aktivisten zusammenarbeiten, lässt sich eine Menge bewegen.“
Halcyon habe die Verpackungsund Lieferketten auf biologisch abbaubares, umweltfreundliches und Recyclingmaterial eingeschworen, wo immer es geht, erklärt er. Das Unternehmen wird zudem mit Sonnenenergie versorgt. „Wir meinen es ernst, wenn wir sagen, dass wir etwas verändern wollen“, sagt er.
Geisternetze
Geisternetze sind Netze aus dem kommerziellen Fischfang, die – teilweise so groß wie Fußballfelder – von Fischereischiffen verloren gingen oder hängen blieben und jetzt im Meer treiben. Dabei fangen und töten sie weiterhin Fische und andere Meeresbewohner. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren die meisten gewerblich genutzten Fischernetze aus Naturfasern, die nach einem Verlust auf See schnell verrotteten. Ab Anfang der 1960er-Jahre setzten sich jedoch synthetische Werkstoffe wie Nylon durch. Dieses Material ist nicht länger biologisch abbaubar und kann im Ozean bis zu 600 Jahre lang herumspuken. Nach Schätzungen verfangen sich jedes Jahr mehr als 100.000 Wale, Delfine, Robben und Schildkröten in solchen umhertreibenden Geisternetzen. Inzwischen sind Alternativen in der Entwicklung, die aus biologisch abbaubaren Einzelfäden bestehen werden.
Weitere Informationen finden Sie auf https://www.trelleborg.com/en/engineered-coated-fabrics
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