Integrierte Dichtungen: die modernste Lösung für Betonrohre

The Aqueduct of Segovia

Betonrohre haben eine lange Geschichte im Wasser- und Abwasserbereich; ihre Ursprünge lassen sich bis in die Zeit des antiken Roms zurückverfolgen. Durch das rasante Stadt- und Bevölkerungswachstum werden moderne Rohrleitungsnetze immer stärker beansprucht; die Notwendigkeit einer Maximierung des Leistungsverhaltens der Betonrohre war nie so ausgeprägt und unvermeidlich wie heute.

Das Bevölkerungswachstum auf unserem Planeten ist enorm. Jährlich kommen ca. 75 Millionen Menschen hinzu, so dass unterirdische Rohrleitungen heute oftmals unter extremen Umgebungsbedingungen verlegt werden müssen, um die Abwasserentsorgung und Wasserversorgung für die Megastädte sowie auch abgelegenen Gebieten sicherzustellen. Das bringt eine ganze Reihe spezieller Herausforderungen mit sich, begonnen mit der Zugänglichkeit der Einbauorte bis hin zur Dauerhaftigkeit der Leitungen. Moderne Rohrleitungssysteme sind auf einen Betrieb von über 100 Jahre ausgelegt; ihr Leistungsverhalten und ihre langfristige Haltbarkeit rücken immer stärker in den Blickpunkt, da Nachbesserungen oder die Beseitigung von Undichtigkeiten unter solchen Randbedingungen immer kostenintensiver und aufwändiger werden.

Seit der Einführung der maschinellen Rohrverlegung haben sich die Einbauverfahren stark verbessert. Heute sind weniger Arbeitskräfte im Leitungsgraben nötig, das reduziert das Auftreten möglicher menschlicher Fehler. Zur weiteren Verbesserung der Effizienz und Reduzierung der Kosten sowie Gewährleistung einer maximalen Betriebsdauer müssen die Rohrhersteller ein besonderes Augenmerk auf die Verbindungen der Betonrohre legen. Fehler und Mängel im Muffen- und Dichtungsbereich können zu Rohrbeschädigungen, Dichtungsversatz und Undichtigkeiten im Leitungsnetz führen, was wiederum Zeit und Geld in Verbindung mit Schadrohraustausch und Nachbesserungen kostet.

Bis in die 1960er Jahre wurde die Abdichtung von Wasser- und Abwasserrohren über Pferdehaar, Teerseile und Zementmörtel gewährleistet. Diese Dichtungen waren vollkommen starr und unflexibel gegenüber Bodenbewegungen. Die Einführung flexibler Elastomer Dichtungen gestattete eine natürlichere und dabei schadfreie Bewegung der Rohre untereinander. Der in die Produktion integrierte Einbau flexibler Elastomer Dichtungen in die Muffen der Betonrohre führt heute zu immer höheren Standards in punkto Dichtigkeit gegen Infiltration und Exfiltration, leichtes und zuverlässiges Zusammenfügen der Rohre sowie lange Standzeit der Dichtungen.

Julian West, Produktmanager Rohrdichtungen bei Trelleborg, gibt hier seine wichtigsten Planungs- und Gestaltungstipps für integrierte Betonrohrdichtungen mit Blick auf längere Standzeiten der Anlagen und Infrastruktur insgesamt:

Auswahl des geeigneten Materials: Am besten sind Dichtungen aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) wie Forsheda 165. Das Material ist ozonfest mit nachhaltiger Spannungsrelaxation, hält dadurch seine elastischen Eigenschaften länger als andere Werkstoffe und gewährleistet eine optimierte Stabilität und Haltbarkeit des Kautschuks.

Konstruktive Gestaltung der Dichtung: Integrierte Dichtungen lassen sich nach ihrem Einbau im Beton nicht mehr ohne weiteres bewegen oder austauschen, so dass es ganz wesentlich darauf ankommt, dass die Dichtung „auf Anhieb“ die erforderlichen Leistungsmerkmale bringt. Das vermeidet unnötige Zeit- und Geldverluste durch Rückbau und Entsorgung unbrauchbar gewordener Rohre. In Koextrusion hergestellte Dichtungen zeigen ein besonders gutes Leistungsverhalten. Diese Dichtungen sind eine Kombination aus weichem Kautschuk (IRHD-Härte 50) und hartem Kautschuk (IRHD-Härte 70) und zeichnen sich durch verschiedene Merkmale aus: optimale Steifigkeit ohne Stauchung des Profils, richtige Stabilität zur Reduzierung des Risikos, dass die Dichtung aus ihrem Sitz geschoben wird, und hohe Flexibilität zur Gewährleistung optimaler Dichteigenschaften.

Entscheidung für den richtigen Partner: Rohrhersteller, die eine Partnerschaft mit ihrem Dichtungshersteller eingehen und in vollem Umfang nutzen, können von der Expertise, Fachberatung und technischen Unterstützung profitieren, die die Dichtungshersteller zu bieten haben. Hierzu zählen auch Schulungen über die praktische Verwendung und die Funktionsweise der Dichtungen sowie das Vermitteln umfassender Kenntnisse über die Anforderungen und einschlägigen Rechtsvorschriften bei Wasserinfrastrukturen weltweit.