Aus big wird smart

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Aus big wird smart

Im Smart Data Innovation Lab (SDIL) in Karlsruhe arbeiten Hersteller und IT-Spezialisten eng zusammen, um verborgene Werte in Big Data zu finden. Laut Plamen Kiradjiev, Gesamtleiter Industrie 4.0 Data Innovation Community, konzentriert sich die SDILPlattform auf digitale Fertigungsstrategien zur Gewinnung von Smart Data.

Wie viele industrielle Revolutionen hat es bisher gegeben? Jeder kennt die industrielle Revolution, die im 18. Jahrhundert mit der Mechanisierung der Handarbeit durch Maschinen und der Energieerzeugung durch Dampfmaschinen ihren Anfang nahm. Darauf folgten die Massenfertigungsrevolution durch das Fließband, die Automatisierungsrevolution und nun die Digitalisierungsrevolution durch Datenaustausch. Das sind insgesamt vier. Deshalb überrascht es nicht, dass die Bundesregierung ihre digitale Fertigungsstrategie „Industrie 4.0“ genannt hat.

Plamen Kiradjiev ist im KarlsruherSmart Data Innovation Lab (SDIL), das von der Bundesregierung unterstützt wird, mit der Leitung des Bereichs Industrie 4.0 Data Innovation Community betraut. Er arbeitet für IBM und hat dort den offiziellen Titel Industrie 4.0 Chief Architect. Selbst bezeichnet er sich als IBM Ambassador@sdil. 

„Das SDIL möchte Big Data praktisch anwenden“, erklärt er. „Es handelt sich nicht um abstrakte Forschung – wir arbeiten mit realen Daten und Szenarien.“ Neben Industrie 4.0 hat das SDIL auch Data Innovation Communities für die Bereiche Medizin und Smart Infrastructure. Das SDIL wird von IBM, SAP, Software AG und Huawei gesponsert. Alle vier Großunternehmen steuern Rechenleistung und Fachkompetenz bei. „Wir tun das für die Ehre“, meint Kiradjiev. „Es ist gut für unser Image, aber es die Dienstleistung in erster Linie auf kleine und mittlere Betriebe. Kiradjiev zufolge bemüht sich das SDIL, der Vorstellung vieler Manager entgegenzuwirken, ihr Unternehmen sei für die großen Player wie IBM oder SAP zu klein. „Wir möchten diesen Unternehmen sagen: Durch Nutzung von CloudDiensten sinkt die Schwelle und die Unterschiede verwischen sich. Man kauft eine Dienstleistung für einen bestimmten Geschäftsfall. Sie kaufen sich auch keinen SwimmingPool, nur um mal schwimmen zu gehen.“

Ein Musterfall hat gezeigt, dass die Bereitstellung von Serverkapazität und die Durchführung von Datenanalysen zur Optimierung einer kleinen Fabrik für die Herstellung
von individuellen Visitenkartenetuis nicht mehr als 30 bis 40 Euro im Monat kostet.

Kiradjiev stellt mit Überraschung fest, dass auch große Unternehmendabei sein wollen. „Ein Mann sagte zu mir: ‚Hier treffe ich alle meine Lieferanten, IT-Provider und
Wettbewerber. Allein das ist das Engagement wert.‘“ Aber auch große Unternehmen können ihre Prozesse verbessern.

Der Anlagenbauer ABB zum Beispiel untersuchte mit Hilfe von SDIL die Möglichkeit, riesige Mengen von lokalisierten Logdaten zu analysieren, um sie für die Überwachung ganzer Produktionsprozesse zu nutzen. Und John Deere wollte seine Fehlermeldungen und Testprotokolle analysieren, um die Traktorfertigung zu  optimieren.

Die Fertigungsindustrie müsse den Sprung vom 20. ins 21. Jahrhundert wagen, meint Kiradjiev. „Aus IT-Sicht befindet sich die Produktion noch mitten in den 1990er Jahren. Die Fabriken sind vielleicht mit Robotern ausgerüstet, aber statt wie in einem Orchester zusammenzuwirken, agieren die Roboter wie Solisten.“ Mit Industrie 4.0 stellt Kiradjiev eine Art Taktstock bereit, der dabei hilft, dass der gesamte Fertigungsprozess nach derselben Melodie spielt. 

Trelleborg und SDIL
Im Rahmen eines SDIL -Projekts will Trelleborg Sealing Solutions die Zuverlässigkeit seiner Dichtungen mit Hilfe bereits verfügbarer Sensordaten verbessern. „Ein Flugzeug hat schon rund 6.000 Sensoren“, sagt Johannes Kunze von Bischhoffshausen, Leiter Digital Transformation bei Trelleborg Sealing Solutions. „Wir wollen Algorithmen erstellen, die die Sensorsignale in verschiedenen Anwendungen in Daten zum Dichtungszustand übersetzen.“ Das Projekt läuft noch, aber es hat sich bereits gezeigt, dass auf diese Weise Montagefehler identifiziert und Anzeichen für Verschleiß bei hydraulischen Dichtungen prognostiziert werden können.



Weitere Informationen finden Sie auf www.tss.trelleborg.com/


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